heart02b.gif Junggesellenabschiede

       

      Viele Wochen, eigentlich schon Monate vor der Hochzeit lebten wir in Angst vor dem Tag, an dem unsere Freunde uns hinterrücks überfallen, uns verkleiden (Nikos größte Sorge war, dass er eine Strumpfhose anziehen müsste) und in der Öffentlichkeit blamieren würden - dem Junggesellenabschied. Die Ängste wurden geschürt durch gelegentliche SMS mit zum Beispiel dem Text "Na, schon Angst? Ist ja bald wieder Wochenende... ;-)" oder auch den telefonischen Hinweis, dass an einem Abend der ganze Freundeskreis schon in Arnum versammelt auf dem Sofa saß und jetzt angeblich gleich zu uns kommen wollte - woraufhin wir erst mal eine Flasche Wein aufmachten und uns Mut antranken. Aber nichts passierte... weitere Hinweise trudelten ein und verursachten Herzrasen... noch ein Wochenende verging ohne Überfall... und immer wieder von allen Seiten hämisches Grinsen und Kommentare in der Art von "Bin ich froh, dass ICH das nicht machen muss, was IHR machen müsst!" ;-)

      Dann kam eines der Wochenenden, an denen wir uns sicher fühlten, denn wir waren gar nicht zu Hause! Um auf dem Driburger Schützenfest zu feiern bzw. bei einem Freund auf dessen Umzug anzustoßen, waren wir am Freitag abend nach Buke gefahren. Der Abend verging ruhig mit drei Flaschen Wein und viel Bier am Lagerfeuer, ohne dass plötzlich der ganze Freundeskreis im Garten stand und "Überraschung" rief, wie wir es bis ungefähr 22 Uhr noch befürchteten... Aber am nächsten Tag wurden wir dann zum Kaffeetrinken plötzlich von Mulle besucht, die uns nach Hannover bringen wollte. Diese simple Ankündigung verursachte einen plötzlichen Herzfrequenzanstieg bei uns beiden, und es hat Stunden gedauert (nämlich bis wir in Hannover die ersten Bier bzw. Sekt getrunken hatten), bis die Frequenz sich wieder normalisiert hatte! ;-)

      Wir fuhren also nach Hannover zu unserer Wohnung, in der wir natürlich schon erwartet wurden!
       

      So ging´s bei Christiane weiter:

      Die Mädels hatten alle Jeans und rote T-Shirts und Umhänger mit der Aufschrift "Braut-Security" an. Christiane durfte noch entspannt auf dem Sofa sitzen und einen Sekt nach dem anderen trinken, während Niko verkleidet wurde. Im neuen Outfit verließ er die Wohnung und Christiane wurde in die Küche "gesperrt", bis es klingelte und ihr jemand vorgestellt wurde: "Das ist Sina, die für den Rest des Abends für deinen persönlichen Spaß sorgen wird." Aha... Im Wohnzimmer waren auf einem Bügelbrett unter einem blauen Samttuch ein paar Sachen aufgebaut, aber erst mal gab es leckeres Essen!

      Braut Christiane mit ihrer Braut-Security

      Dann erst lüftete Sina das Geheimnis: "Deine Freundinnen haben mich zu deinem Junggesellenabschied eingeladen - ich weiß nicht, ob sie dich damit ärgern wollten, aber du bist auf einer Dildo-Party!" Christiane war natürlich ganz begeistert und auch erleichtert, weil sie erst dachte, sie müsste jetzt Schau-Bügeln machen oder etwas ähnlich Schlimmes! ;-) Immerhin hatte sie ja schon ein Schild um, auf dem stand "Fit mit Braut Christiane", und sie konnte sich noch nicht viel drunter vorstellen...
      Für alle Mädels war es die erste Dildo-Party, aber Sina war total witzig und sehr locker, und so kamen alle schnell ins Gespräch über Sinas Mitbringsel. Natürlich gab es nicht nur Vibratoren, sondern auch viele andere Sachen. Massageöl, Gleitcreme, Körperpuder, erotische Kartenspiele, Liebeskugeln, Badeöl und natürlich zumindest einen Dildo.

      Lecker Massageöl!

      Die Vibratoren hatten natürlich alle ein eher süßes Design und putzige Namen. Da gab es kleine Teufelchen, die "Raupe Nimmersatt" und "Flexi Felix" - und man konnte alles ausprobieren! (Vibratoren testet man übrigens unverfänglich an der NASE!)

      Good vibrations...

      Am Ende wurden dann Kataloge mit Preisen verteilt und alle konnten in der Küche Bestellungen aufgeben. Im Verlauf dieses Abends wurde Christiane dann nach und nach verkleidet. Zuerst gab es nur rosa Schweißbänder. Dann wurden ihr zwei Pferdeschwänze links und rechts über den Ohren gebunden, dazu gab es ein grellbunt gemustertes Stirnband. Zu diesem Zeitpunkt wurde 80er-Jahre-Musik aufgelegt. Es folgten eine gelb-bunte Strumpfhose und rosa Stulpen, aber die Krönung war ein ehemaliges Abschlussballkleid aus schwarzem Samt mit türkis-blauen Puffärmeln und ebenso gefärbtem Röckchen samt Schleife.

      Sexy!

      So ausgestattet ging es dann zum Schützenfest, von dem die Jungs (nach telefonischer Verabredung natürlich) bereits verschwunden waren. Christiane wurde ihre erste Aufgabe erklärt. Die Mädels hatten einen Ghettoblaster dabei und wieder 80er-Jahre-Musik, und sie sollte nun arglose Schützenfestbesucher dazu überreden, bei ihr eine (natürlich kostenpflichtige) Aerobicstunde zu nehmen. Das erklärte auch das "Fit mit Braut Christiane", denn es wurde erwartet, dass sie mit Leuten was einübt und anschließend eine kleine Choreographie vorstellt. Dazu kam es leider nicht, denn obwohl Christiane wirklich alles gab, war es recht schwer, überhaupt jemanden zum Mitmachen zu bewegen. Aber natürlich ließen sich einige doch noch überreden, andere wieder bezahlten die Fitness-Stunden für ihre Freunde oder Ehegatten - jeder wollte sehen, wie sich der andere zum Affen macht, und so haben alle fleißig bezahlt.

      Fit mit Braut Christiane!

      Tina ist zwischendurch mit einem Becher rumgelaufen und hat allen, die nicht was zahlen wollten, angedroht, dass sie sonst mittanzen müssten, was auch sehr effektiv war. Dann bekam Christiane ihre zweite Aufgabe: sie musste Trophäen von gut aussehenden Männern sammeln. Es fing harmlos an mit Feuerzeug und Kondom und Kaugummi, aber dann kamen Etiketten von T-Shirts und Unterhosen, ein Stück aus einer Unterhose, eine Haarsträhne und ein Stofftaschentuch.

      Christiane ergattert ein Unterhosenetikett

      Das schwerste war ein Ohrring - den konnte sie erst mitten in der Nacht einem netten Kerl abschwatzen, als schon keiner mehr damit rechnete. Nach vielen Trophäen ging es aber erst einmal in ein Bierzelt zum tanzen, irgendwann sind dann alle noch zum Steintor umgezogen und haben da in der Sansibar bis um fünf Uhr gefeiert, bis die Füße qualmten!

      So ging´s bei Niko weiter:

      Die Jungs trugen schöne blaue T-Shirts mit der Aufschrift "Bück dich, Fee! Wunsch ist Wunsch!" - was schon mal erahnen ließ, als was Niko den Rest des Abends verbringen würde. Zuerst gab es aber noch Bier oder Sekt für alle, dann wurde Niko ins Arbeitszimmer gesperrt, die Jungs verkleideten ihn und Ilka zeigte ihre Schmink-Künste.

      Niko kriegt Brüste

      Schon kam der große Moment: Niko trat aus dem Arbeitszimmer und seine schlimmsten Befürchtungen waren ziemlich deutlich eingetroffen: Die Strumpfhose (rosa) war wohl das kleinste Problem. ;-) Schlimmer waren eigentlich das rosa Shirt, unter dem sich die künstlichen Brüste mehr als deutlich abzeichneten, der rosa Rock, die Gymnastikschuhe und vor allem die blonde Lockenperücke. Dazu kam dann noch ein spitzer rosa Hut, ein rosa Zauberstab und zwei Beutelchen mit Konfetti (Feenstaub), und fertig war die schöne Fee. Trotz Nikos großer Sorge VOR dem Junggesellenabschied wirkte er nun ausgesprochen glücklich in seinem Outfit!

      Die gute Fee Niko


      Niko wurde dann von den Jungs zu Fuß zum Schützenfest begleitet, allerdings war schon der Weg dahin ein Abenteuer... Beim Dönerladen Baba verlangte der Besitzer direkt, dass Niko hereinkommt, und so konnte er schon fast vor der Haustür seine ersten Mitbringsel verkaufen.

      Bei Baba

      Weiter ging es in Richtung Schützenfest, und unterwegs traf er auf Bekannte und Unbekannte, die fast alle eins gemeinsam hatten: sie wollten Nikos Brüste anfassen! Am Maschsee wurde fleißig weiter verkauft, außerdem entstand ein wirklich zauberhaftes Foto, das der Welt nicht vorenthalten werden kann!

      Fee am Maschsee

      Trotz allem kam die Gruppe irgendwann auf dem Schützenfest an, wo Niko kleine Feiglinge und Ähnliches verkaufen musste und die Attraktion an mehreren Ständen war. An einem Stand bekamen alle Wodka-Ahoi ausgegeben, weil der Standchef sie unbedingt bei sich am Stand haben wollte, und der Besitzer vom Bull-Riding hat Niko ebenfalls eine Runde ausgegeben.

      Bullriding

      Niko musste sich auf dem Schützenfest von fremden Frauen Lüttje Lagen einflößen lassen (wozu er zum Glück ein Lätzchen umgebunden bekam).

      Dann sind die Fee und ihre Männer mit dem Zug nach Hamburg auf die Reeperbahn gefahren, damit die Mädels auf dem Schützenfest aufschlagen konnten, ohne ihnen zu begegnen.

      Am Bahnhof

      In Hamburg hatte Niko dann zur Finanzierung seiner Männer einige Dienstleistungen anzubieten, wie man auf diesem Bild erkennen kann:

      Nikos Preisliste

      Besonders "Liebesgedicht" und "Liebesständchen" sowie "Küssen mit Konfetti und Foto" wurde gern in Anspruch genommen, aber auch seine anderen Angebote, sogar die Fussmassage, fanden glückliche weibliche Abnehmer!

      Küssen mit Konfetti und Foto

      Zum Glück haben alle Junggesellen-Feierer dann aber trotz allem noch in verschiedenen Zügen den Weg zurück nach Hannover gefunden!



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