heart02b.gif Flitterwochen-Reisebericht

      Filitheyo 7.8.-17.8.2005
      (Malediven, North Nilandoo Atoll)

      zur Unterwasserwelt!
      Unsere Reise beginnt am Sonntag nach unserer Hochzeitsfeier mit einer Fahrt nach Düsseldorf durch strömenden Regen (danke nochmal an unseren "Chauffeur" Marko!!) - ideal zur Einstimmung auf einen Flug in die Sonne! Dieser dauert allerdings ziemlich lang: nach etwa 10 Stunden und einer kurzen Zwischenlandung auf Sri Lanka kommen wir in Male´an, der Hauptstadt des Inselstaates Malediven. Hier werden wir am Schalter "unserer" Insel (bzw. des Hotels, denn ein Hotel nimmt immer die ganze Insel ein) einem Bus zugewiesen, der uns dann zum nächsten Flughafen bringt - Filitheyo - unsere Ferieninsel von obendem der Air Taxis (
      http://www.mataxi.com), der Wasserflugzeuge, weil unser Atoll zu weit von Male´ entfernt ist, um mit dem Schnellboot zu fahren, nämlich immerhin gute 100 km Luftlinie. Die Air Taxis, 15-Personen "De-Haviland Twin Otters", sind ein Abenteuer für sich: die Piloten tragen zu ihrem weißen Hemd mit den üblichen Dienstabzeichen grüne Shorts und Badelatschen! :-) Die Sitze sind aus Plastik und noch ein bisschen nass, weil in den Fenstern kleine Luftschlitze sind. Kaum ist unser Gepäck verstaut, erklärt uns einer der Piloten die Sicherheitshinweise: Ausgänge oben, vorne und hinten, bitte anschnallen und nicht rauchen, und die restlichen Sicherheitsbestimmungen findet man auf der laminierten Karte im Fach vor dem Sitz - der Pilot fächelt sich Luft damit zu und meint grinsend "You can also use them like this..." Eine der Landungen (wir machen zwei Zwischenstopps) fällt nicht so richtig professionell aus, macht aber riesigen Spaß, weil das Flugzeug mehrfach aufs Wasser aufdotzt, bevor es richtig "landet". Das Schönste aber ist sicher die Aussicht auf die "Inselgirlanden" im türkisfarbenen Meer, so dass uns die Flugzeit von einer dreiviertel Stunde überhaupt nicht lang vorkommt.

      Das Air Taxi landet an einem kleinen verankerten Floß in der Nähe von Filitheyo, wo uns sofort ein Dhoni (maledivisches Boot) abholt. Natürlich müssen wir unser Gepäck nicht selbst tragen... :-) Das Dhoni fährt uns in wenigen Minuten zur Insel, die im Sonnenschein liegt und nur aus Strand und Palmen zu bestehen scheint - die Bungalows sind laut der Bestimmung, dass kein Gebäude höher Wegweiser auf der Insel - verlaufen fast unmöglich!sein darf als eine Palme wachsen kann, unter dem Blätterdach nicht zu sehen! Begrüßt werden wir mit einem kleinen Handtuch, das in eiskaltes, duftendes Wasser getaucht ist, und über einen Steg werden wir direkt unter den Palmen an die Rezeption geführt, die nur ein Dach hat, aber keine Wände. Daneben ist ein Sitzbereich mit bequemen Stühlen im Sand, wo wir gleich jeder eine frische Kokosnuss bekommen und den Saft trinken, während uns die Hotelangestellte die Inselregeln erklärt. Die lauten im Wesentlichen: fühlt euch wie zu Hause, aber ohne Kochen und Putzen. Eine Infoveranstaltung der Tauchschule findet noch am Abend statt, und ansonsten sind die Bars so lange geöffnet, wie Gäste da sind, und dann wäre da noch der Gutschein für die kostenlose Massage im Spa. Und schon werden unsere Koffer auf einen Wagen geladen und über die sandigen Wege unter Kokospalmen ans andere Ende der Insel zu unserem Bungalow gefahren - das ist aber nicht weit, denn Filitheyo ist nur 900 x 500 m groß!

      Unser Bungalow am AbendWir wohnen in einem Doppelbungalow auf Holzstelzen, vielleicht zwanzig Meter vom Meer entfernt, aber so unter den Palmen versteckt, dass man ihn vom Strand aus kaum sehen kann - das ist bei allen Bungalows der Fall, so dass man bei einem Spaziergang am Strand entlang fast das Gefühl haben könnte, man sei auf einer unbewohnten Insel. Fast, denn zu jedem Bungalow gehören natürlich Holzliegen mit bequemen Auflagen, die am Strand verteilt sind. Eng wird es aber nicht, und bei vielen Gelegenheiten ist man mehr oder weniger allein in seinem Strandabschnitt. Der Bungalow selbst ist wunderschön mit Holzfußboden und Holzmöbeln eingerichtet inclusive Himmelbett mit Moskitovorhang (der morgens vom Roomservice festgebunden und abends wieder um die Matratze herum festgesteckt wird) und natürlich mit Klimaanlage. Blick aus dem Bungalow aufs MeerDas Badezimmer ist im hinteren Teil nicht überdacht, so dass die Dusche unter freiem Himmel hängt. Duschen mit Blick auf die Palmen - oder den Sternenhimmel... wunderschön! Einziger Nachteil: durch die offene Bauweise teilen wir uns das Bad mit einigen Ameisen und kriegen häufigen Besuch von kleinen Eidechsen, die eigentlich immer irgendwo an der Wand hängen und gelegentlich erstaunlich laute Geräusche von sich geben (die so ähnlich klingen wie Zungenschnalzen). Unser Roomservice Mohamed fegt nicht nur zweimal täglich den Sand aus dem Bungalow, den man trotz des Wasserkrugs am Eingang leider immer hineinträgt, er wechselt auch jedes Mal die Hand- und Strandtücher, lässt uns ins Haus, nachdem wir uns ausgesperrt haben *grins* und hat immer frische Kokosnüsse in seinem Handkarren, die er uns direkt auf der Terrasse aufschlägt und zerlegt.

      Strand am Tag...   ...und Strand am Abend

      Zusätzlich gibt es natürlich im Restaurant jede Menge zu essen - und zwar für jeden Gast etwas nach seinem Geschmack. Das bedeutet, dass angesichts der vielen Engländer, Deutschen und Japaner auf der Insel zu jedem Frühstück Miso-Suppe und roher Fisch mit verschiedenen Soßen genauso selbstverständlich gehören wie Bacon und Baked Beans oder Toast, Marmelade und Müsli. Ein Angestellter ist immer dafür zuständig, frische Waffeln und Pancakes (mit Ahornsirup!! Lecker!) zu backen, einer brät Speck und Würstchen und einer leckere Rösti. Kleiner Ausschnitt aus dem BuffetAbends gibt es dann immer wieder neue kulinarische Sensationen in einer unglaublichen Auswahl. Allein mindestens vier verschiedene Curries (sauscharf, aber auch sehr lecker!), auf jeden Fall mindestens einmal Fisch roh und einmal gebacken/gebraten/gekocht/gegrillt und jede Menge Salat und Gemüse, dazu natürlich Fleischspezialitäten - sobald Schwein mit drin ist, gesondert gekennzeichnet, da es schließlich ein islamisches Land ist. Selbstverständlich gibt es immer Reis (die Japaner, wie gesagt!) und eine riesige Auswahl an Obst und Nachtisch. Am Besten ist, dass es zu den verschiedenen Kuchen, Obstaufläufen, Eissorten, Früchtesorbets, Puddings (Puddingen??) und Schokoladenkreationen immer noch vier leckere Saucen zur Auswahl gibt. Unsere erklärte Lieblingssauce ist "Butter Scotch Sauce". Passt genauso gut zum Schoko-, wie zum Dattelkuchen! Wir trauen uns nie wieder auf eine Waage... ;-)

      Weil die Malediven nicht nur an Land schön sind, sondern auch unter Wasser, müssen wir natürlich unbedingt einen Tauchkurs machen. Auf Filitheyo ist eine Tauchbasis der Tauchschule Werner Lau (http://www.wernerlau.com/maldives/index.htm), die einen Schnupperkurs anbietet. Nachdem wir einmal mit Xiane und Niko unter WasserTauchmasken, Tarierjacket, Atemgerät und Pressluftflasche ausgestattet in der Lagune nur an der Oberfläche herumgepaddelt sind und die bunte "Findet Nemo"-Landschaft unter uns bewundert haben, ist ganz klar, dass wir einen Tauchkurs mitmachen. Der dauert drei Tage und kostet 500 Dollar pro Person, was für uns als Tauchanfänger erst mal sehr viel zu sein scheint. Aber wir kriegen zu zweit eine "eigene" deutsche Tauchlehrerin, jeden Tag zwei Tauchgänge und abends Theoriestunden, alle Ausrüstung, die wir brauchen inclusive Lehrbuch und Logbuch und eine Prüfung samt Zertifikat am Ende des Kurses. Unsere Tauchlehrerin Kathrin *wink! hallo!* zeigt uns erst mal, wie man unter Wasser richtig atmet, damit man auch ohne viel Blei nach unten sinkt. Klingt einfach, ist aber anfangs sehr gewöhnungsbedürftig! :-)

      Aber Kathrin hat viel Geduld mit uns und so schaffen wir es beide irgendwann, Halfter-Fischuns in der nur 1,80 m tiefen Lagune auf den Boden sinken zu lassen und auch unten zu bleiben, während wir üben, unter Wasser das Atemgerät aus dem Mund zu nehmen und wieder einzusetzen oder mit dem Tauchpartner zu tauschen, das Tarierjacket mit Pressluftflasche aus- und wieder anzuziehen und sogar (das erschien uns besonders gruselig) die Taucherbrille abzusetzen und ohne Maske mit der Nase im Wasser weiter durch das Atemgerät zu atmen, bis man die Maske wieder aufgesetzt und das darin befindliche Wasser mit der eigenen Atemluft herausgepustet hat. Zugegeben, dafür haben wir beide mehrere Anläufe gebraucht, Fast jede Muschel ist bewohntaber am Ende konnten wir auch in einiger Tiefe ohne Maske herumschwimmen und sie dann problemlos wieder aufsetzen! Das ganze Vorgeplänkel dient aber nur einem Zweck, nämlich den eigentlichen Tauchgängen. Nach den Übungen dürfen wir immer die maledivische Unterwasserwelt genießen, wobei wir bei jedem Tauchgang ein bisschen tiefer tauchen - bis 28 m beim letzten Tauchgang am Tag vor unserer Abreise. Besonders spannend sind die Tauchgänge vom Boot aus, an Tauchplätzen im Atoll, die alle von der Tauchschule während der Natürlich haben wir die Muscheln nach dem Fotografieren wieder zurück ins Wasser gesetzt!!Bootsfahrt noch einmal genau erklärt werden - der erste Sprung von Bord mit voller Ausrüstung ist ein bisschen abenteuerlich, aber er wird belohnt! Um uns herum wimmelt es von bunten Doktorfischen (wie Dorie aus "Findet Nemo", aber es gibt auch noch jede Menge andere Doktorfische, die ganz anders aussehen!), Kofferfischen, Muränen, Papageienfischen, Seesternen und Seegurken, Zackenbarschen und Drückerfischen in allen Farben und Mustern.Xiane mitten im Schwarm Sogar zwei große Thunfische umkreisen uns in einigen Metern Entfernung, und ein Napoleon (kann bis zu 300 kg schwer werden!) lässt sich auch blicken. Tauchlehrerin Karin *huhu!* führt uns dann noch in die geheimnisvolle Welt der Nacktschnecken und Seegurken ein und wir werden sogar Zeugen einer leidenschaftlichen unterseeischen Nacktschneckenliebe. :-)

      Leider sind wir nicht für das Fotografieren unter Wasser ausgerüstet, und auch eine schnell im Inselshop gekaufte Unterwassereinmalkamera macht keine ganz befriedigenden Bilder... doch dafür haben wir zum Glück "unsere Schwaben" Ralf und Nicole kennen gelernt (liebe Grüße!), die alte (See-)Hasen beim Tauchen sind und natürlich bestens ausgerüstet abtauchen. Abgesehen davon kann man mit ihnen auch prima Kniffeln (wenn Niko nicht gerade im allerersten Wurf des Abends direkt einen Kniffel wirft...) und an so manchem "Schwabenabend" die Inselbar besuchen. Ganz viele Fotos von der schönen Unterwasserwelt gibt´s hier auf einer Extraseite!

      Cocktailabend

      Moment mal - die zehn Tage sind schon rum? Wie konnte das so schnell passieren? Wir haben doch noch nicht einmal unseren Massagegutschein eingelöst, und die nötige Ganzkörperbräunung haben wir eigentlich dank unserer vielen Zeit unter Wasser auch noch nicht ganz erreicht... Dabei haben wir vor der Reise gedacht, nach spätestens zehn Tagen auf einer 900 x 500 m großen Insel wäre es langweilig - weit gefehlt. Wir freuen und wundern uns immer noch über jede einzelne indische Schönechse, die uns über den Weg läuft, über die Einsiedlerkrebse, die in Scharen mit ihren Muschelhäusern kleine Muster in den Sand ziehen, über das Schnalzen der Eidechsen an unserer Bungalowdecke, über den Sonnenuntergang unter Palmen, über die frische Ananas zum Frühstück und Abendessen, über das Meeresrauschen beim Einschlafen und über die Tatsache, dass wir wirklich hier sind, mitten in dieser Postkartenwelt - aber schon ist es vorbei und das Wasserflugzeug bringt uns zurück nach Male´, das Flugzeug nach Frankfurt, Nikos Eltern nach Worms und der Zug schließlich nach Hannover, wo uns noch jede Menge Heu und Stroh von der Hochzeitsnacht im Heuhotel, die ersten Fotos von der Feier und die Freunde, die alles von der Reise wissen wollen, erwarten! :-)

       

      Xiane und Niko im Sonnenuntergang

       

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      ...weitere Reiseberichte von Xiane und Niko gibt´s bei www.xiane.de